Amadeus ein Theaterkrimi - Talent und Begabung in der Musik

Diesmal möchte ich ein Theaterstück vorstellen. Neben Musik mag ich auch sehr gerne Theater. 

 

Theater ist super! Das Bild ist in ca. 32K Auflösung, besser als der teuerste 8K Sony QLED TV man kann sogar ohne 3D Brille ein drei-dimensionales Bild sehen und der Ton ist echt Bionik- Sorround, weil ich mit meinem zwei Ohren nicht nur den direkten Klang der Schauspieler, sondern auch den Raumklang hören möchte. Also als Technik- und HiFifreak liebe ich Theater!  Musik-Theater sowieso! 

Theaterstück Amadeus P. Schaffer

 Aber diesmal will ich ein tolles Theaterstück, mit dem Titel "Amadeus" vom Peter Schaffer vorstellen. Das ist eine Fiktion und keine Lebensgesichte Mozarts, daher für ein breites Publikum gedacht. "Amadeus" ist kein Drama im klassischen Sinn; dies macht es so außergewöhnlich und lesenswert! Im Grunde genommen geht es um die Kunst der Musik, die vermeintliche „Ungerechtigkeit“ Gottes oder des Schicksals bei der Verteilung von Begabungen. All diese Themen sind noch immer aktuell. 

 

Das Stück wurde im Jahre 1984 verfilmt, durch Milos Forman mit F. Murray Abraham in der Hauptrolle und Tom Hulce in der Titelrolle, aber das Theaterstück ist besser. Amadeus  ist ein aufregender Theaterkrimi. Das Stück begibt sich auf die Spuren Mozarts, der zu Lebzeiten jedoch rasant aufgestiegen und tief gefallen ist.

 

Amadeus ist ein Theaterstück von Peter Shaffer, in dem Antonio Salieri seine Rolle in Mozarts Leben dem Publikum erläutert. Er möchte der erste königliche Kapellmeister werden, der Direktor des königlichen Hofes von Kaiser Joseph II. Von Österreich, und Unsterblichkeit durch die Schaffung von Musik erreichen, die lange nach seinem Tod weiter leben soll. Salieri sagt in dem Stück:

 

„Ich wollte Ruhm. Ich wollte wie ein Komet über das Firmament Europas ziehen. Doch nur auf eine bestimmte Weise. Musik! Absolute Musik! Eine Musiknote ist absolut richtig oder falsch! Nicht einmal die Zeit kann das ändern: Musik ist Gottes Kunst. "

 

Wolfgang Amadeus Mozart ist ein brillianter Musiker, aber das Gericht des Wiener Jahrhunderts des achtzehnten Jahrhunderts erkennt seine Talente nicht an. Salieri ist erbost über das Genie des leichtsinnigen Neulings am Hofe, und ist sich seiner eigenen Mittelmäßigkeit bewusst, erklärt ihm den Krieg, und macht sich auf den Weg, den Mann zu zerstören, den er auf der Erde als Gottes Werkzeug sieht. 

 

Es wird der Kampf eines Menschen mit Gott thematisiert anhand der Person Salieris, der sich von diesem ungerecht behandelt fühlt, da er sich nur als Werkzeug sieht, aus seiner Mittelmäßigkeit heraus das Genie Mozarts zu erkennen.

 

Die Handlung wird aus der Sicht Salieris, dargestellt. So behauptet Salieri zu Beginn des Stücks, wo er als alter Mann auftritt, er habe Mozart vergiftet und sei daher an dessem Tod schuldig. Bereits kurz nach Mozarts rätselhaftem Tod kursiert das Gerücht, er sei einem Giftanschlag zum Opfer gefallen. Wahrheit oder Legende? Beschuldigt wird Antonio Salieri, ehemaliger Hofkapellmeister Kaiser Josephs II. Doch ist Salieri tatsächlich Mozarts Mörder? 

 

Auf diese Mutmaßung wird das Stück aufgebaut und nun nach und nach aufgerollt, wie es dazu kam, dass Salieri Mozart so sehr hassen konnte. Salieri, neidisch auf dessen Genialität, kann nur noch versuchen, sich durch eine ungeheuerliche Behauptung selbst so unsterblich zu machen, wie es Mozart längst geworden ist.

 

Bei einem Konzert Mozarts erkennt Salieri dessen wahres Talent und seine eigene Mittelmäßigkeit. Seine Eifersucht wächst, da Gott ein leichtsinniges, seichtes "Kind" mit göttlichem Talent segnete und ihm, Salieri, nur die Fähigkeit gab, dies zu erkennen. 

 

Salieri: "Verschwommen hörte ich noch die Musik von oben. Ich hatte plötzlich Angst. Mir schien, als hätte ich die Stimme Gottes gehört, und sie hatte aus einem Geschöpf gesprochen, dessen eigen Stimme ich auch kannte - die Stimme eines obszönen Kindes."

 

So empfindet dies hier Salieri, der neidvoll an seiner eigenen künstlerischen Mittelmäßigkeit leidet. Dem gegenüber wird Mozart als ein Genie dargestellt, das seine Eingebungen gleichsam direkt von Gott erhält und aus dem dadurch die Musik nur so spontan heraussprudelt – ohne Mühe und Anstrengung. 

 

Dieses Bild von Mozart ist jedoch unzutreffend. Tatsächlich komponierte er stets mit höchstem Einsatz. Er verbrachte von Kindesbeinen an alljährlich sehr viele Stunden mit Üben; er erhielt eine hervorragende Ausbildung, zuerst von seinem aufopferungsvollen Vater.

 

Wenn er später tatsächlich seine großartigen Kompositionen zuweilen in unvorstellbarer Geschwindigkeit zu Papier brachte, so hatte er dies nicht nur seiner sehr seltenen, genialen Begabung zu verdanken. Sondern auch seiner langjährigen, mühsam erworbenen und reichen Erfahrung, die er nun mit entsprechender Meisterschaft auszuschöpfen wusste, seinem außergewöhnlichen Gedächtnis und jener besonderen Fähigkeit, die Musik „denken“ zu können, noch bevor er sie niederschrieb.

 

Mozart arbeitete durchaus mit Entwurfsskizzen, die jedoch zum großen Teil von seiner Frau nach seinem Tod vernichtet wurden.

 

Mozart: „Warum haben die Italiener solche Angst vor der geringsten Komplexität in der Musik? Man braucht ihnen nur eine chromatische Passage zu zeigen, schon fallen sie in Ohnmacht. „

 

Der gottesfürchtige Salieri beginnt mit seinem Gott zu hadern. Salieri kann und will nicht begreifen, dass Mozart, ein ungezogener Kindskopf und Flegel, das auserwählte Genie ist, nebem dem sein eigenes Können zum Mittelmaß schrumpft. 

 

Von Neid zerfressen, schwört Salieri Rache: Er wird Mozart vernichten – koste es, was es wolle. Das junge Ausnahmetalent wird zur bloßen Marionette in Salieris ebenso verzweifeltem wie grausamen Machtspiel, Gott eine Lektion zu erteilen.

 

Ein kurzer Dialog, als Bespiel für die geistreiche Sprache des Autors von Peter Schaffer, zwischen den Kaiser Joseph und Mozart nach der Uraufführung der Oper Entführung aus dem Serail. 

 

„Joseph:  Reichlich viele Noten.

 

Mozart:  Ich versteh nicht Eure Majestät.

 

Joseph:  Nehm´ Er es nicht tragisch, mein Lieber. Aber es gibt nun einmal Grenzen für das, was das Ohr einem einzigen Abend aufnehmen kann. Die Oper ist geschickt gemacht; sie enthält nur eben einfach zu viele Noten.

 

Mozart:   Genau so viel wie nötig sind, Eure Majestät. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Während Mozart scheinbar ganz leicht Kompositionen aus dem Ärmel zaubert und nebenbei am Wiener Hof, bei der Wiener Damenwelt und sogar in der ehrenwerten Loge der Freimaurer gern gesehener Gast, wächst in Salieri ein mörderischer Plan. Seine Wut und sein Hass gelten jedoch nicht Mozart: Von Kränkung und Neid getrieben, erklärt Salieri Gott, von dem er sich bitter verraten fühlt, den Kampf. In schlauen Intrigen vergiftet er Mozarts gesellschaftliches und privates Leben und lässt nichts unversucht, um Mozart, die Stimme Gottes auf Erden, zum Verstummen zu bringen.

 

Inzwischen gereift das Schicksal ein und Mozart stirbt relativ jung an einer Krankheit. 

 

Schließlich bleibt Salieri allein auf der Bühne zurück und erteilt allen Mittelmäßigen die Absolution.

 

Salieri: “Ihr Mittelmäßigen überall - jetzt oder in der Zukunft - ich erteile euch meine Absolution. Amen!"

 

Na bitte!

Besonders diese Absolution hat mir gut gefallen, weil dadurch auch die nicht so talentierten Musiker, Komponisten, Musikliebhaber auch ihren Beitrag der Musik leisten können. Ich nehme die Absolution gerne an. 

 

In der Summe ist das Theaterstück sehr empfehlenswert, eine echter Lesegenuss, tolle, intelligente und witzige Dialoge zwischen Salieri in Mozart und eine straffe Handlung. 

 

Musiktheater, Krimi und noch dazu philosophisch.  Wer noch nie ein Theaterstück gelesen hat, sollte jetzt damit anfangen.

Hier ist der Link zum Buch/Theaterstück:  Amadeus vom Peter Schaffer.

 


Diese Musik ist eine gute Mischung aus Klassik und Minimal Art und Mozart.  "In Re Don Giovanni".  Musik: Michael Nyman.

Das Akkordeon ist die kleine Schwester des Klaviers. Wenn es aber in guten Händen ist, kann man erstaunlich schöne Musilk und Klänge hören! Jetzt spielt das polnische Akkordeon Ensemble: Motion-Trio ein tolles Lied.: "In Re Don Giovanni".  Musik: Michael Nyman.  Die Musik hat mich zu einem Video inspiriert.


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